Die Handballmannschaft des TSV Sonthofen sicherte sich nach einem deutlichen 30:23-Sieg gegen den TSV Ottobeuren die Spitzenposition in der Bezirksliga Alpenvorland. Das Publikum in der Allgäu Sporthalle wurde Zeuge eines über weite Strecken spannenden Spiels, bei dem sich der Erfolg für die Heimmannschaft erst gegen Ende abzeichnete.
Obwohl Trainer Cristian Savlovschi mit einem vollen Kader ins Spiel gehen konnte, musste er auf Yanik Schmidt und Bernd Schlober verzichten. Das Spiel begann mit spürbarer Nervosität auf beiden Seiten, und erst nach vier Minuten erzielten die Gäste ihr erstes Tor. Die 1:0-Führung sollte jedoch die einzige für Ottobeuren bleiben, da der TSV Sonthofen das Ruder übernahm und mit drei aufeinanderfolgenden Toren auf 3:1 stellte. Beide Abwehrreihen agierten intensiv und mit großem Einsatz, was es im positionierten Angriff erschwerte, gute Chancen zu erspielen. Die Gastgeber nutzten vor allem die Gelegenheiten über die zweite Welle effektiv aus.
Trainer Savlovschi betonte die Bedeutung der Abwehrleistung: „Wir wollten den Fokus auf die Abwehr legen, da gab es noch Verbesserungsbedarf. Es wird jedoch immer besser, und das heutige Spiel war ein weiterer Schritt in die richtige Richtung.“ Die Abwehr ließ über die zentralen Positionen wenig zu, und die Würfe, die den Weg aufs Tor fanden, waren sichere Beute von Torhüter Andy Dahm.
Trotz des Eindrucks, dass Sonthofen die überlegene Mannschaft war, gelang es ihnen nicht, sich deutlich abzusetzen. Ottobeuren schaffte in der 13. Spielminute sogar den Ausgleich zum 7:7. Das Spiel blieb im ersten Durchgang stets von Spannung geprägt, wobei auf einen Treffer der Sonthofer oft ein Gegentreffer der Ottobeurer folgte. Erst kurz vor dem Pausenpfiff gelang es, sich mit drei Treffern auf 17:14 abzusetzen, wobei Noa Hüper mit seinem bereits fünften Treffer einen maßgeblichen Beitrag leistete.
Für den zweiten Durchgang hatte sich das Team vorgenommen, den Schwung aus den letzten fünf Minuten der ersten Halbzeit mitzunehmen und einen größeren Vorsprung herauszuspielen. Für Kapitän Laurenz Lakotta keine Selbstverständlichkeit „Wir hatten immer mal wieder Probleme mit dem Start in die zweite Hälfte, das wollten wir unbedingt vermeiden.“ Die Heimmannschaft startete direkt mit einem 5:1-Lauf, wodurch sie in den ersten zehn Minuten klar die Oberhand behielt. Torhüter Alex Gladyschew entschärfte entscheidende Bälle, und seine Mitspieler nutzten dies, um mit 22:15 in Führung zu gehen.
Die Oberallgäuer konnten sich jedoch nicht weiter absetzen, da in dieser Phase zu viele Treffer vom Kreis kassiert wurden. „Da waren wir zu nachlässig, die Zuordnung hat nicht gepasst und wir haben viel zu große Löcher im Abwehrverbung gehabt.“ Nach dem Treffer zum 25:19 von Noa Hüper folgte eine kuriose Phase, in der die Schiedsrichter innerhalb von 26 Sekunden drei Zeitstrafen verhängten. Trotz zweier Strafen gegen Sonthofen gelang es ihnen, diese Phase mit 1:0-für sich zu entscheiden. Dies raubte den Gästen den letzten Optimismus, und die letzten zehn Minuten des Spiels waren von keiner Gegenwehr mehr geprägt. Der TSV Sonthofen spielte den Vorsprung routiniert zu Ende und sicherte sich einen deutlichen 30:23-Heimsieg, was gleichzeitig die Tabellenführung bedeutete und beschert den Oberallgäuern in einer Woche das absolute Topspiel gegen den TSV Gilching. „Wir freuen uns alle schon auf das nächste Wochenende, wir haben es uns jetzt erarbeitet ein solches Topspiel zu haben.“
Die Spieler für Sonthofen waren: Dahm, Gladyschew (Tor); Pauw, Hofmann (6/2), Pache (2), Günter (2), Lakotta (6), Spettel (2), Hüper (8), Dellmann, Burgdorf, Gündogdu, Balzer, Kahric (4).