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Letzter Wurf! TSV Sonthofen rettet irres 36:36

  • Autorenbild: Laurenz Lakotta
    Laurenz Lakotta
  • vor 2 Tagen
  • 3 Min. Lesezeit

Ein Handballkrimi in der Allgäu-Halle! Der TSV Sonthofen erkämpfte sich am Samstagabend in einer turbulenten Partie ein 36:36 (18:18)-Unentschieden gegen den TuS Fürstenfeldbruck II. Ein Spiel, das alles bot: Tempo, Emotionen, mehrere Rote Karten – und am Ende einen Siebenmeter nach der Schlusssirene, den Redzo Kahric nervenstark verwandelte.

Schon vor dem Anpfiff sorgte eine besondere Szene für Gänsehaut: Dominik Waldmann, langjähriger Spieler des TSV, wurde offiziell verabschiedet. Der Rückraumspieler läuft seit dieser Saison für Fürstenfeldbruck auf – und war prompt einer der auffälligsten Akteure seiner neuen Mannschaft. Mit vier Treffern und viel Übersicht trug er entscheidend zum spannenden Verlauf bei.

Die Hausherren starteten engagiert in die Partie. Angeführt von Marcel Heil, der früh Verantwortung übernahm und das Spiel clever lenkte, fand der TSV immer wieder Lücken in der offensiven Abwehr der Gäste. Über 3:1 und 7:3 setzte sich Sonthofen zunächst ab, nutzte seine körperliche Überlegenheit und das strukturierte Angriffsspiel.

Doch Fürstenfeldbruck, mit einem kleinen und jungen Kader angereist, ließ sich nicht abschütteln. Das Team setzte auf Tempo, Umschaltspiel und Mut. Immer wieder bestraften die Gäste technische Fehler des TSV mit schnellen Toren. Nach einer Viertelstunde war die Partie beim 9:9 wieder völlig offen.

Kurz vor der Pause dann der erste große Aufreger: Aleks Italo sah nach einem energischen Zweikampf die direkte Rote Karte – eine Entscheidung, die viele Zuschauer und Spieler als überhart empfanden. „Das war eigentlich keine Rote. Der Brucker ist da einfach voll in den Aleks reingelaufen“, ärgerte sich Ralf Günter nach dem Spiel.Trainer Cristian Savlovschi ergänzte: „So etwas bringt natürlich Unruhe in die Mannschaft. Wir mussten uns erst wieder sortieren.“

Trotz des Rückschlags blieb Sonthofen bis zur Halbzeit dran. Mit 18:18 ging es in die Kabinen – eine Begegnung auf Augenhöhe, in der die Abwehrreihen auf beiden Seiten große Lücken boten.

Auch nach dem Seitenwechsel erwischte Sonthofen den besseren Start. Über 21:19 und 23:20 konnte man sich leicht absetzen, ehe Fürstenfeldbruck reagierte und Spielmacher Marcel Heil in enge Manndeckung nahm. Diese taktische Umstellung zeigte Wirkung: Der Spielfluss der Gastgeber brach zusammen, während der TuS mit einem 8:0-Lauf die Partie drehte und plötzlich mit 28:23 in Führung lag.

„Ab da haben wir einfach zu viele falsche Entscheidungen getroffen“, so Heil nach der Partie. „Wir waren in der Phase verunsichert, die Manndeckung hat uns gar nicht gepasst. Aber dann haben wir uns zusammengerissen, wieder mehr Bewegung ohne Ball gehabt und so langsam den Rhythmus zurückgefunden.“

Tatsächlich kämpfte sich der TSV zurück. Angetrieben von Heil, der mit Übersicht und Einsatzwillen glänzte, und Alex Balzer, der in der Abwehr wichtige Akzente setzte, kam Sonthofen Tor um Tor näher. Doch in der 55. Minute folgte der nächste Schockmoment: Balzer sah nach einem späten Foul die zweite Rote Karte des Abends. „Das war ein Schritt zu spät, aber auch da war die Strafe sehr hart“, meinte Heil.

Trotz Unterzahl zeigte Sonthofen nun enorme Moral. Doch erneut sorgte Ex-Sonthofener Dominik Waldmann für Unruhe in der Abwehr seines Ex-Clubs – mit zwei Treffern brachte er Fürstenfeldbruck wieder mit 34:31 nach vorne.

Dann aber kippte die Partie erneut: In den letzten zweieinhalb Minuten kassierten die Gäste gleich drei Zeitstrafen, dazu kassierte Sonthofen Dalibor Italo eine Rote Karte. Sonthofen warf alles nach vorne, kämpfte, rannte – und wurde am Ende belohnt. Nach dem Anschluss durch Pauw zum 35:36 bekam der TSV in der Schlusssekunde noch einen Siebenmeter zugesprochen.Der nervenstarke Redzo Kahric übernahm Verantwortung – und verwandelte nach Ablauf der Zeit eiskalt zum umjubelten 36:36-Endstand.

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