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Ohne Wechselbank nach Gilching – Sonthofen trotzt dem Personal-Notstand mit Leidenschaft

  • Autorenbild: Laurenz Lakotta
    Laurenz Lakotta
  • 17. Okt.
  • 2 Min. Lesezeit

Am kommenden Samstag um 18:00 Uhr steht für den TSV Sonthofen das nächste schwere Auswärtsspiel auf dem Programm. Die Oberallgäuer gastieren beim TSV Gilching, einem alten Bekannten, mit dem man sich in den vergangenen Jahren immer wieder enge und emotionale Duelle geliefert hat. Auch diesmal dürfte die Begegnung reichlich Spannung versprechen – wenn auch unter besonderen Vorzeichen.


Die Ausgangslage für die Mannschaft von Trainer Cristian Savlovschi ist alles andere als rosig. Gleich sieben Stammkräfte werden beim Gastspiel in Gilching fehlen: Aleks Italo, Alex Balzer, Fabian Zeller, Michael Wohlfahrt, Davor Brtan, Philipp Pache und Fabian Hofmann stehen allesamt nicht zur Verfügung.Damit bleiben dem Coach aktuell gerade einmal sechs einsatzfähige Feldspieler – ein Umstand, der in der Bezirksoberliga kaum Spielraum für taktische Experimente lässt.

„Wir stehen vor einer echten Herausforderung. Wenn du weißt, dass du ohne Wechselbank in ein 60-Minuten-Spiel gehst, dann musst du mental unglaublich stark sein“, erklärt Savlovschi. „Aber ich kenne meine Jungs – sie werden kämpfen, egal wie schwierig es ist. Wir haben in den letzten Wochen Charakter gezeigt, und darauf können wir aufbauen.“ Man wird versuchen noch den ein oder andere Spieler für das Wochenende zu akquirieren.

Beide Mannschaften gehen mit Rückenwind in die Partie. Sonthofen konnte zuletzt zwei direkte Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt besiegen und steht mit 4:4 Punkten auf Rang sechs der Tabelle. Gilching, aktuell Achter mit 2:6 Punkten, holte vergangenes Wochenende den ersten Saisonsieg – und das ausgerechnet gegen den hoch gehandelten TSV Weilheim.

„Gilching ist besser als ihr Tabellenplatz“, warnt Kapitän Andy Dahm. „Sie hatten ein extrem schweres Auftaktprogramm und haben zuletzt gezeigt, dass sie jeden schlagen können. Wir dürfen uns von der Tabelle nicht täuschen lassen.“

Auch Rückraumspieler Marcel Heil betont die Schwere der Aufgabe:„Wir kennen Gilching seit Jahren. Das sind immer Spiele mit Feuer, Kampf und Emotionen. Beide Teams wissen, worum es geht – das wird ein richtiges Mentalitätsduell.“


In der vergangenen Saison konnte Sonthofen beide Partien klar für sich entscheiden: 32:23 im Hinspiel in der Allgäu-Halle und 39:32 im Rückspiel in Gilching. Während die Oberallgäuer damals dadurch den Klassenerhalt sichern konnten, musste Gilching in die Relegation – eine bittere Erfahrung, die im Lager der Gastgeber bis heute nachwirkt.

„Ich rechne mit einer Gilchinger Mannschaft, die uns unbedingt schlagen will. Sie haben noch etwas gutzumachen, und das spürt man in solchen Spielen sofort“, so Savlovschi. „Aber genau das lieben wir: Spiele, in denen es richtig zur Sache geht.“

Aufgrund der angespannten Personalsituation wird Sonthofen den Fokus vor allem auf eine stabile Defensivarbeit und ein kontrolliertes Angriffsspiel legen müssen. Das schnelle Umschaltspiel, sonst ein Markenzeichen des Teams, dürfte diesmal nur dosiert eingesetzt werden können.

„Wir müssen clever spielen, uns lange Angriffe nehmen und im Abschluss konsequent sein“, fordert Dahm. „Jeder Ballverlust kann weh tun, wenn du kaum Wechseloptionen hast.“

Auch Heil sieht das ähnlich:„Wir müssen füreinander laufen, jeder für den anderen. Wir haben schon oft gezeigt, dass wir über Kampf und Zusammenhalt große Spiele abliefern können – das wird jetzt wieder gefragt sein.“

Trotz der widrigen Umstände ist im Lager der Sonthofer keine Spur von Resignation zu spüren. Im Gegenteil: die Mannschaft will auch mit kleiner Besetzung beweisen, dass sie in der Liga bestehen kann.

Savlovschi fasst es mit einem Augenzwinkern zusammen:„Vielleicht sind wir diesmal zahlenmäßig unterlegen – aber Herz, Wille und Leidenschaft kann man nicht auswechseln.“

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