Gelingt dem TSV Sonthofen der erste Saisonsieg?
Am Samstag steht den Handballern TSV Sonthofen ein wegweisendes Spiel bevor: Bereits um 15:30 Uhr empfangen sie den Eichenauer SV in der heimischen Allgäu Sporthalle. Im Anschluss folgt das Spiel der Volleys gegen Dresden.
Nach einem enttäuschenden Saisonstart, in dem die Mannschaft noch keinen Sieg einfahren konnte, ist die Ausgangslage klar: Der TSV steht mit nur einem Punkt aus sechs Spielen am Tabellenende der Bezirksoberliga Alpenvorland und braucht dringend Erfolgserlebnisse. Die Mannschaft und ihr Trainer Cristian Savlovschi sind sich der schwierigen Situation bewusst. „Es fehlt nicht an Einsatz, aber wir müssen jetzt unbedingt anfangen, uns zu belohnen. Wir dürfen nicht weiter den Anschluss verlieren“, betont Savlovschi.
Die letzten Spiele waren geprägt von kämpferischen, aber oft unglücklichen Auftritten der Sonthofer. Gegen den TSV Weilheim war man vor allem in der ersten Halbzeit nicht konsequent genug in der Rückwärtsbewegung und im Abwehrverhalten, wie Torhüter Alex Gladyschew resümierte: „Die Abwehr war in der ersten Hälfte einfach zu langsam. Da darf man schon auch mal den Einsatzwillen in Frage stellen und das darf uns als Aufsteiger einfach nicht passieren.“ Mit einem Unentschieden gegen Kaufbeuren und mehreren, teils deutlichen Niederlagen wurde klar, dass das Team noch an seiner Defensive und der Angriffseffizienz arbeiten muss, um in der Liga bestehen zu können.
Die personelle Lage des TSV Sonthofen bleibt angespannt. Aleks Italo wird wohl weiterhin ausfallen. Kapitän Laurenz Lakotta und Dalibor Italo sind vermutlich wieder einsatzfähig. Domi Spettel sowie Fabian Hofmann stehen dem Team ebenfalls nicht zur Verfügung. Philipp Pache ist nach wie vor angeschlagen, sein Einsatz ist fraglich. „Wir haben einige schmerzhafte Ausfälle, aber das darf keine Ausrede sein. Wir müssen das Beste daraus machen“, kommentiert Trainer Savlovschi die Situation. Der Einsatz von Marcel Heil, der im letzten Spiel Saison sein Pflichtspieldebüt geben hat, konnte bereits beweisen, dass er eine wertvolle Ergänzung sein und der Mannschaft im Angriffsspiel neue Optionen eröffnet.
Mit dem Eichenauer SV erwartet die Sonthofer ein erfahrener Gegner, der sich als Mitfavorit auf die Meisterschaft etabliert hat. Der ehemalige Bayernligist ist bisher noch ungeschlagen und wird mit der HSG Würm-Mitte wohl den Meistertitel unter sich ausspielen. Besonders ihre effiziente Spielweise und eine starke Defensive zeichnen das Team aus. Savlovschi warnt vor der Offensive des Gegners: „Eichenau ist offensiv stark und spielt schnell nach vorne. Wir müssen defensiv kompakt stehen und dürfen keine unnötigen Fehler machen, sonst wird es schwierig, sie in Schach zu halten.“
Die Sonthofer Offensive, die in den bisherigen Spielen etwas holprig verlief und aktuell die wenigsten Tore der Liga erzielt hat, steht unter besonderem Druck. Mit durchschnittlich weniger als 25 Treffern pro Spiel hat der TSV die schwächste Offensive der Bezirksoberliga und muss im Angriffsspiel dringend effektiver werden. „Unser Angriff ist aktuell unser größtes Manko“, gibt Savlovschi offen zu. „Wir müssen die Chancen, die wir uns herausspielen, besser verwerten und zielstrebiger zum Torabschluss kommen.“
Trotz der durchwachsenen bisherigen Saison und den vielen verletzungsbedingten Ausfällen gibt sich das Team kämpferisch. Torwart Alex Gladyschew hebt hervor, dass die Mannschaft im Training hart gearbeitet hat und optimistisch in das Spiel geht: „Es wird Zeit, dass wir uns belohnen. Wir sind als Mannschaft gewachsen, und mit der Unterstützung unserer Fans können wir in der Halle jeden Gegner schlagen.“ Auch Marcel Heil sieht in der Partie eine Chance, das Blatt zu wenden: „Wir haben uns gut auf Eichenau vorbereitet. Jeder ist bereit, alles zu geben, und wir werden als Einheit kämpfen.“
Der Heimvorteil könnte eine entscheidende Rolle spielen, und die Sonthofer hoffen auf eine lautstarke Unterstützung durch ihre Fans. Ein Sieg würde nicht nur den Anschluss an das Mittelfeld der Tabelle ermöglichen, sondern auch das Selbstvertrauen des Teams stärken, das dringend ein Erfolgserlebnis benötigt. Kapitän Lakotta: „Die Jungs haben das Potenzial und die Motivation, hier eine Wende einzuleiten. Es geht darum, die Nerven zu behalten und clever zu spielen.“
Das kommende Heimspiel gegen den Eichenauer SV wird für den TSV Sonthofen zu einer echten Bewährungsprobe. Mit einem stark eingeschränkten Kader und einer schwierigen Tabellensituation ist ein Sieg gegen Eichenau wohl eher unrealisitisch, kann aber große Wirkung entfalten. Dennoch zeigt sich die Mannschaft entschlossen, sich den ersten Saisonsieg zu erkämpfen und damit die Weichen für eine Trendwende in der laufenden Saison zu stellen.