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Sonthofen vor Mammutaufgabe – gelingt wieder der Heim-Coup?

  • Autorenbild: Laurenz Lakotta
    Laurenz Lakotta
  • vor 6 Tagen
  • 3 Min. Lesezeit

Nach der krankheitsbedingten Spielverlegung gegen Isar-Loisach steht der TSV Sonthofen am Samstagabend wieder auf der Platte – und das direkt gegen einen der härtesten Gegner der Liga. Um 19 Uhr empfängt der Tabellenneunte die HSG Würm-Mitte 22, die mit 14:6 Punkten auf Rang drei steht und eine starke Hinrunde spielt. Für die Allgäuer wird es eine der anspruchsvollsten Aufgaben der laufenden Saison – nicht zuletzt wegen der angespannten Personalsituation.

Seit Wochen ist der Kader der Sonthofer ausgedünnt, einige Spieler fehlen weiterhin krankheits- oder verletzungsbedingt. Trainer Cristian Savlovschi muss erneut improvisieren und die Belastung auf wenige Schultern verteilen. „Wir haben die Situation klar vor Augen. Es wird ein Kraftakt, aber wir gehen geschlossen rein“, betont Savlovschi vor dem Duell. Trotz der widrigen Umstände zeigte Sonthofen in den letzten Partien einen klaren Aufwärtstrend und präsentierte sich gegen Favorit Gröbenzell zuletzt in Bestform (35:36).

Die Gäste aus Würm-Mitte reisen mit breiter Brust an. 331 erzielte Tore in zehn Spielen unterstreichen ihre besondere Offensivqualität und machen die Münchner Vorstädter aktuell zu einem der gefährlichsten Angriffs-Teams der Liga. Mit 7 Siegen aus 10 Begegnungen mischt Würm-Mitte ganz oben mit und liegt nur knapp hinter Gröbenzell und Spitzenreiter Kempten-Kottern. Vor allem über die Rückraumachse erzeugt der Tabellendritte viel Druck, kombiniert mit einer schnellen ersten und zweiten Welle – ein Stil, der Sonthofen vor große Herausforderungen stellen dürfte.

Trotz der klaren Rollenverteilung blickt Sonthofen nicht chancenlos auf die Begegnung. Die Allgäuer bewiesen bereits in der letzten Saison, dass sie Würm-Mitte zuhause ärgern können. Damals gelang ein überraschendes Unentschieden, das in der Liga für Aufsehen sorgte. „Wir haben gezeigt, dass wir hier zuhause gegen Topteams bestehen können“, erinnert sich Kapitän Andy Dahm. „Wenn wir als Einheit auftreten und in der Abwehr konsequent bleiben, können wir auch dieses Mal mithalten – trotz der Umstände.“

Die Schlüssel für Sonthofen liegen dabei klar auf der Hand: Fehler minimieren, cleveres Tempospiel und eine kompakte Abwehr, die Würm-Mittes hohe Trefferquote eindämmt. Gleichzeitig müssen die Gastgeber ihre Kräfte klug einteilen. Der dünne Kader zwingt Savlovschi wohl erneut dazu, auf flexible Rollenverteilung zu setzen und einzelne Spieler sowohl offensiv als auch defensiv stark einzubinden.

Besonders wichtig wird es sein, die Anfangsphase stabil zu überstehen. Würm-Mitte ist bekannt für schnelle Startphasen und kann Spiele binnen Minuten auf seine Seite ziehen. Gelingt es Sonthofen, das Spiel lange offen zu halten, könnte die heimische Kulisse zum Faktor werden. Auch Rückraumspieler Marcel Heilzeigt sich optimistisch: „Wir müssen uns nicht verstecken. Wir wissen, dass Würm-Mitte individuell stark ist – aber wir haben Herz, Kampf und Zuschauer im Rücken. Das kann viel ausmachen.“

Die sportlichen Rahmenbedingungen bleiben dennoch klar: Sonthofen geht als Außenseiter in die Partie. Würm-Mitte hingegen hat den Anspruch, im Titelrennen zu bleiben und darf sich keinen Ausrutscher erlauben. Gleichzeitig steht für die Allgäuer viel auf dem Spiel. Mit erst 5:11 Punkten ist der TSV mitten im Kampf um den Anschluss ans Tabellenmittelfeld. Jeder Punkt wäre wichtig, um die Verfolger Herrsching und Isar-Loisach auf Distanz zu halten.

Dass Sonthofen dennoch eine realistische Chance hat, zeigt das bisherige Auftreten in Heimspielen: In der eigenen Halle agiert die Mannschaft kämpferisch, emotional und schwer ausrechenbar. Der enge Spielverlauf gegen Gröbenzell gab dem Team Selbstvertrauen. Dahm bringt es auf den Punkt: „Wir wissen, dass wir liefern müssen – und wir werden liefern.“

Ob Sonthofen erneut einen Favoriten ärgern kann oder Würm-Mitte seine starke Saison fortsetzt, wird sich am Samstag um 19 Uhr zeigen. Sicher ist: Für Sonthofen wäre ein Punktgewinn ein echtes Signal im Abstiegskampf.

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